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Was bedeuten die Potenzen?

Die Homöopathie arbeitet mit unterschiedlichen Potenzen, z.B. D6, D12, C30, LM6 etc. Da viele Patienten hierdurch verunsichert sind, möchte ich dies hier kurz erklären.

Die Ausgangsstoffe der homöopathischen Mittel werden in einer Trägersubstanz (Alkohol, Wasser, Lactose, Saccharose) mittels Verschüttelung oder Verrreibung (=Triturationen) verarbeitet.
Samuel Hahnemann (1755-1843) fand heraus, dass die Arzneimittel durch Verdünnung und Verschüttelung (= Potenzierung) noch besser Symptome behandeln, als der Ursprungsstoff. Da ab einer Potenz von D24 bzw. C12 keine Moleküle der Ursprungsarznei chemisch – nach heutigen Wissenstand!- mehr nachgewiesen werden können, ist es folglich auch möglich, Wirkstoffe zu verabreichen, die in Ihrem Ursprung eigentlich giftig wären, ohne eine Schädigung zu erfahren.

Herstellung von homöopathischen Globulis in einer Apotheke.
Die homöopathischen Globulis werden genau abgewogen.
genaues Abwiegen ist erforderlich

Man unterscheidet je nach „Mischungsverhältnis“ zwischen Ursprungssubstanz und dem Trägermaterial folgende Potenzierungen:
D-Potenzen (1:10),
C-Potenzen (1:100)
LM-Potenzen (1:23.000)
Q-Potenzen (1:50 000)

Herstellung einer D6:


Zum Beispiel an einer D6 erklärt:
Zunächst wird aus dem Ausgangsstoff eine sogenannte Urtinktur hergestellt. Anschließend geht man wie folgt vor:
1 Tropfen von der Urtinktur + 9 Tropfen Trägermaterial = D1
1 Tropfen von der D1 + 9 Tropfen Trägermaterial= D2
1 Tropfen von der D2+ 9 Tropfen Trägermaterial= D3
1 Tropfen von der D3 + 9 Tropfen Trägermaterial= D4
1 Tropfen von der D4 + 9 Tropfen Trägermaterial= D5
1 Tropfen von der D5 + 9 Tropfen Trägermaterial = D6

Jede Zwischenstufe wird geschüttelt.
Am Ende wird die Flüssigkeit als D6 dann auf die Globulis verteilt.
Die genauen Angaben zur Herstellung stehen im Homöopathischen Arzneibuch (HAB) .

C-Potenzen


Bei einer C-Potenz ist jeder Schritt der o. g. Herstellungsmethode mit 99 Tropfen des Trägermaterials vermischt und verschüttelt (potenziert).

LM-Potenzen

Die LM-Potenzen erfand Samuel Hahnemann am Ende seines Lebens. Bei den LM-Potenzen wird ausschließlich in flüssiger Form potenziert und man nimmt sie dann auch flüssig ein.

Q-Potenzen

Die Q-Potenzen haben eine andere Herstellungsart. Zunächst werden die Ursprungsstoffe verrieben (Trituration). Danach werden bei den Q-Potenzen von Stufe zu Stufe 2 neutrale Trägerstoffe hintereinander verwendet, nämlich Alkohol und Streukügelchen.

Somit sind Q-Potenzen und LM-Potenzen nicht mit D- oder C-Potenzen zu vergleichen.

Erste Vorschriften zur Herstellung homöopathischer Arzneimittel stammen von Samuel Hahnemann selbst, der in seinen Hauptwerken ,,Organon“, ,,Reine Arzneimittellehre“ und ,,Chronische Krankheiten“ sehr genaue Angaben zur Arzneipotenzierung hinterließ.
1924 erschien die 1. Auflage des Deutschen Homöopathischen Arzneibuches.

Hierzu gab Samuel Hahnemann seinen Schülern strikte Anweisungen.
Er sagte dazu:

„Macht´s nach, aber macht´s genau nach!“


Homöopathische Tabletten enthalten Lactose = Milchzucker.
Die homöopathischen Globulis (Streukügelchen) enthalten demgegenüber Sacchaarose = Rohrzucker.

Die klassische Homöopathie arbeitet somit ausschließlich mit homöopathischen Einzelmitteln.


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